Test: D/A-Wandler Jeff Rownland Aeris DAC
Die externe Stromversorgung liefert gerennte Versor-
gungsspannungen für analoge und digitale Arbeitsbe-
reiche. Auch sie ist fertigungstechnisch exzellent
So klappt‘s dann auch trotz synchroner
Datenzufuhr mit einem zeitstabilen
Signal. Egal, ob es per S/PDIF oder
USB hereinkommt.
Das so gewonnene I2S-Signal mit bit-
genauen Daten und sauber geregelten
Daten- und Worttakt fließt dann in
den AD1853-DAC-Chip von Ana-
log Devices, wo es zunächst ein intel-
ligentes Upsampling (oder in diesem
Fall wohl besser Oversampling) er-
fährt. Die Signale, die der 44,1-kHz-
Familie angehören, werden auf 352,8
kHz gerechnet, die 48-kHz-Vielfachen
entsprechend auf 384 kHz. Es wird
also 8-, 4- oder 2-faches Oversampling
angewendet, je nachdem, was für ein
Signal reinkommt. Wichtig ist jedoch,
dass es sich immer um geradzahlige
Vielfache handelt, wodurch die Ori-
ginal-Bits ohne Verluste erhalten blei-
ben. Den Grund für das Oversampling
erklären die Entwickler im Vorteil,
den man ausgerechnet auf der analo-
gen Seite des Wandlers erhält. Thomas
Holm meint dazu, dass es von Vorteil
wäre, da durch die feinere Auflösung
der Ausgangsstrom am linearsten wäre
und dadurch die nachfolgenden Ope-
rationsverstärker nicht mehr so hart
ans Limit ihrer Slew Rate gestoßen
würden. Gut, so etwas muss ich einem
Entwickler einfach glauben, hört sich
aber plausibel an.
Vollwertige Vorstufe
Bei einem D/A-Wandler mit Lautstär-
keregelung stellt sich natürlich immer
ein Verfahren angewendet, das auf den
Namen IsoSync ECS hört und, wenn
man sich mal überlegt, was da passiert,
ziemlich ausgefuchst ist:
Alle Signale, die sowohl über USB als
auch S/PDIF angeliefert werden, wer-
den in mein Lieblingsformat I2S um-
gesetzt, wonach sie dann schön nach
Takt und Daten getrennt vorliegen und
weiterverarbeitet werden. Sie fließen
nun in einen asynchronen FIFO-Puf-
fer, der 1 Millisekunde Musik speichert
(beispielsweise 44 Werte bei einem
CD-Signal)
und sie dann bitgenau
wieder ausgibt. Sekundärseitig arbei-
tet man nun mit einer vom Eingangs-
takt isolierten, spannungsgesteuerten
Superclock.
Deren
Steuerspannung
wird von einem rauscharmen, kleinen
Extra-DAC geregelt, der seine Daten
aus einem
PLL-Puffer bezieht, der
die Daten im Eingangspuffer und die
Phasenbeziehung zwischen Eingangs-
und internem Takt überwacht. Das ist
recht kompliziert, doch erzeugt man
dadurch quasi einen selbstgesteuerten
Datenstrom, in dem Jitter-Artefakte
annähernd nicht mehr vorhanden sind.
die Frage: Wie wurde die denn umge-
setzt? Auf analoger oder digitaler Do-
mäne? Hier lautet die zunächst wenig
aufschlussreiche Antwort: So ein biss-
chen was von beidem. Und was noch
viel besser ist: Hier hat man eine Vor-
stufe, die annähernd nicht da ist und
demzufolge
keine
negativen
klang-
lichen Auswirkungen haben kann - sie
regelt ganz einfach nur die Lautstärke.
Und so wie hier wurde eine Lautstärke-
regelung wohl vorher noch nie oder nur
sehr selten umgesetzt. Die Entwickler
haben festgestellt, dass der AD1853
einer der wenigen DAC-Chips ist, der
an seinem Referenzstrom-Eingang ein
variables Signal akzeptiert und über
einen großen Bereich auch stabil und
linear arbeitet, so dass einer quasi-ana-
logen, dennoch DAC-gesteuerten und
puristischen Lautstärkeregelung nichts
mehr im Weg stand. Über eine Band-
breite von 70 dB kann man in 1-dB-
Schritten den Ausgangspegel einstel-
len, das ist doch fein genug. Und auch
„hinten raus“, also direkt am Ausgang
des DACs geht‘s so puristisch weiter
wie nur möglich. Beispielsweise erle-
digt
die
Strom/Spannungswandlung
ein einzelner Widerstand, ehe es in die
analoge Ausgangsstufe geht. Und ir-
gendwie überrascht es einen kaum, dass
auch hier wieder Dinge geschehen, die
anders sind als sonst.
Es ist nämlich interessanterweise genau
so, dass an den fürstlichen XLR-Buch-
sen ein symmetriertes, also aus den
asymmetrischen
Ausgängen
gewon-
nenes Signal anliegt. Warum macht
man so was? Damit man an den Cinch-
ausgängen
maximalen
Dynamikum-
fang behält, der nicht durch potenziell
fehlerbehaftete Desymmetrierer limi-
tiert werden kann. Andersrum wird der
Im Prinzip kann man auch längere Zeit damit verbringen,
die edel verbauten Anschlüsse zu betrachten
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